»Pflanze des Monats - April

Schuppenwurz

Die Schuppenwurz (Lathraea squamaria) ist eine Pflanzen-Art aus der Familie der Sommerwurzgewächse (Orobanchaceae). Der deutscher Name leitet sich von den fleischigen, weißlichen, stärkehaltigen Speicherschuppen am Rhizom her.[1] Der botanische Name bedeutet, dass die Pflanze oft weitgehend im Boden verborgen (griech. lathraios 'verborgen') ist.

Erkennungsmerkmale

Die Schuppenwurz ist eine fast chlorophyllfreie Schmarotzerpflanze, der oberirdisch eine etwa 10–30 cm hohe mehrjährige krautige Pflanze ausbildet. Die Blüten sind trübrosa bis -lila gefärbt und in einer einseitswendigen übergebogenen Traube angeordnet. Unterirdisch bildet sie ein reich verzweigtes bis zu 2 m langes Rhizom aus, das ein Gewicht von bis zu 5 kg erreichen kann. Das Rhizom ist mit fleischigen stärkereichen Schuppen besetzt, die umgewandelte Niederblättchen mit Speicherfunktion darstellen. Das Rhizom besitzt zudem kleine Saugorgane (Haustorien), mit denen die Pflanze in das Gewebe von Bäumen oder anderen Wirtspflanzen eindringt und dort deren Saft saugt. Da die Schuppenwurz keine Blätter ausbildet, fehlt der Transpirationssog, der die Assimilate von der Wurzel in die oberen Teile der Pflanze saugt. Der Stängel besitzt deshalb spezielle Wasserdrüsen (Hydathoden), die das Wasserpotential zwischen Wirt und Parasit aufrecht erhalten, indem sie aktiv Wasser ausscheiden oder aufnehmen.

Ökologie

Die Schuppenwurz ist ein Geophyt und überdauert den Winter über ihr reich verzweigtes Rhizom. Sie ist ein Vollschmarotzer (Holoparasit) und wird zu den Blutungssaftschmarotzern [2] (Xylemparasiten) gezählt, da sie einen Sonderstatus unter den Holoparasiten einnimmt, indem sie den Pflanzensaft aus dem Xylem der Wirte anzapft und nicht wie sonst ausschließlich das Phloem angezapft wird. Normalerweise ist das Xylem der Wirtspflanzen, welche fast immer Bäume sind, verholzt. Da im Frühjahr das Xylem der Bäume jedoch mit organischen Verbindungen und Pflanzensäften durchtränkt ist, ermöglicht das der Schuppenwurz, im Frühjahr aufzublühen. Sie parasitiert vornehmlich an Haseln, Erlen, Pappeln, Weide und Buchen. Bestäuber sind Insekten, vor allem Hummeln und (Honig-)Bienen. Nicht selten werden die vorweiblichen (proterogynen) Blüten auch durch den Wind bestäubt (Anemophilie). In ungünstigen Jahren können die Blüten sich auch unterirdisch bilden. Hier kann es dann zur Bestäubung kommen, ohne dass sich die Blüten öffnen (Kleistogamie). Der Fruchtansatz ist stets sehr hoch, fast alle Blüten entwickeln sich zu Früchten. Die langlebigen Samen müssen näher als 1 cm an der Wirtswurzel liegen, um auskeimen zu können. Sie werden zumeist durch Wind, Wasser oder durch Ameisen ausgebreitet.

Bilder

Märzenbecher Märzenbecher

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