»Pflanze des Monats - Clematis

Clematis

Die Waldreben (Clematis), auch Klematis genannt, sind eine Pflanzengattung mit etwa 300 Arten aus der Familie der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae). Sie kommt überwiegend in den gemäßigten Klimazonen Asiens, Amerikas und Europas vor. Der wissenschaftliche Gattungsname Clematis leitet sich aus dem griechischen Wort clema für Sprossachse und für den antiken Namen für Wein ab. In der Schweiz nennt man die Waldrebe auch Niele. Der volkstümliche Name „Judenstrick“ stammt von „Jutenstrick“.

Beschreibung

Die Clematis-Arten sind in vielen morphologischen Merkmalen sehr unterschiedlich. Durch Züchtung wurden besonders die Blüten stark verändert, in Farbe der Blüten und Umwandlung von Staminodien zu dekorativen kronblattähnlichen Blütenblättern, sodass die Wirkung von vielen statt ursprünglich vier Blütenhüllblättern entsteht.

Waldreben sind hauptsächlich verholzende, manchmal krautige Kletterpflanzen, selten auch nichtkletternde krautige Pflanzen oder selbständig aufrechtwachsende Halbsträucher bis Sträucher; als Ausnahmen gibt es einjährige Arten. Die mittel- und starkwüchsigen Lianen erreichen Wuchshöhen von 2 bis 6 Metern. Sie sind immergrün oder laubabwerfend. Manche Arten bilden lange Rhizome.

Die meist gegenständig, selten in Bündeln oder wechselständig (Clematis alternata) angeordneten Laubblätter sind sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert. Der Blattstiel kann sehr kurz bis relativ lang sein. Oft sind der Blattstiel und/oder die -rhachis rankenähnlich umgebildet. Die Blattspreite ist einfach (beispielsweise Clematis integrifolia) oder gefiedert. Die Spreite der Blätter oder Blättchen ist fiedernervig und kann je nach Art sehr unterschiedlich geformt sein. Der Rand der Blätter oder Blättchen kann glatt oder gezähnt sein.

Meist ist ein langer Blütenstandschaft vorhanden. Die Blüten stehen selten einzeln, meist in end- oder achselständigen, zymösen oder rispigen Blütenständen. Unter den Blüten stehen meist zwei blatt- bis schuppenförmigen Hochblätter, manchmal fehlen sie; sie umhüllen nie die Blüten.

Die radiärsymmetrischen Blüten sind zwittrig oder funktionell männlich. Die Waldreben sind gekennzeichnet durch ihre bei Naturformen meist vier oder fünf, selten bis acht, freien, 6 bis 60 mm kronblattartigen Kelchblätter, die ausgebreitet bis aufrecht sind und von lineal über verkehrt-eiförmig bis eiförmig geformt. Kronblätter fehlen. Die Farben der Kelchblätter bei Naturformen reichen von gelb bis grün, von weiß über cremefarben bis blau oder von rot über rosafarben bis violett. Es sind viele freie Staubblätter vorhanden. Sie sind entweder alle fertil oder ein Teil der äußeren Staubblätter ist zu länglichen oder kronblattartigen Staminodien umgewandelt. Die Staubfäden sind fadenförmig bis verbreitert. Es sind viele freie oberständige Fruchtblätter vorhanden, die meist flaumig bis zottig behaart sind und nur eine hängende Samenanlage enthalten. Die 5 bis 150 (meist vielen) behaarten Griffel enden in einer erkennbaren Narbe und verlängern sich meist bis zur Fruchtreife.

Die meist mehr oder weniger zusammengedrückten, einsamigen Nussfrüchte (Achänen) besitzen meist lange, federartige Borsten (es sind die verlängerten Griffel). Es stehen meist viele Früchte zusammen. Die Achänen besitzen einen geraden oder gekrümmten, 1,2 bis 11 cm langen Schnabel.

Die Chromosomengrundzahl beträgt n = 8.

Vorkommen und Verbreitung

Es gibt etwa 300 Clematis-Arten. Sie kommen weltweit vor. Die meisten Arten gedeihen in den Gemäßigten Breiten, jeweils wenige Arten in subarktischen Gebieten, in subalpinen Höhenlagen oder in den Tropen. Alleine in China kommen 147 Arten vor, davon sind 93 dort endemisch. In Nordamerika sind 32 Arten heimisch.

Die Gattung Clematis gehört in die Tribus Anemoneae in der Unterfamilie Ranunculoideae innerhalb der Familie Ranunculaceae. Synonyme für Clematis L. sind: Archiclematis (Tamura) Tamura, Atragene L., Clematopsis Bojer ex Hutch., Coriflora Weber, nom. inval., Naravelia Adans., Viorna Rchb.. Ein Teil der Synonyme besitzt heute den Rang von Untergattungen.

Verwendung

Die Stängel der Clematis winden und ranken sich an Nachbarpflanzen oder anderen Stützen empor. Im Garten wird die Waldrebe deshalb häufig zum Beranken von Spalieren, Obelisken, Rosenbögen, Zäunen, Hecken, Bäumen und Sträuchern verwendet.

Es gibt eine Vielzahl an Sorten mit unterschiedlich großen, weiß, rosa, rot, blau oder violett gefärbten Blüten, die stern- oder schalenförmig sind und einen Durchmesser von bis zu 20 Zentimetern erreichen können.

Clematis-Hybriden verwendet man vorwiegend an Haus- oder Garagenwänden, kleinen Bäumen, Rosen oder anderen Sträuchern. Eine Platzierung an einer Pergola ist genauso möglich wie z. B. an einem Obelisken, der in einem Staudenbeet oder frei im Garten steht. Es gibt eine große Zahl von Clematis-Hybriden (Auswahl):

Eine ausgesprochen lange Blütezeit in den Sommermonaten Juni bis August, z. T. sogar bis September, und die unübertroffene Blütenfülle sind nicht die einzigen Vorteile, die die Viticella-Gruppe bietet. Clematis viticella und Clematis campaniflora sind außerdem sehr winterhart und eigenen sich für nahezu sämtliche Standorte. Sogar an vollsonnigen, warmen Plätzen verschönern diese Clematis mit Blüten in verschiedenen Größen (3 bis 4 cm Durchmesser bis 10 bis 12 cm Durchmesser) und nahezu sämtlichen Farben die Gärten. Dadurch eignen sie sich hervorragend als Rosenbegleiter. Krankheiten, vor allem die vielgefürchtete Clematiswelke, kommen an diesen Sorten äußerst selten vor. Clematis viticella sind als Kreuzungspartner an sehr vielen der heutigen Hybriden beteiligt.

Bilder

Clematis Clematis Clematis

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