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Schneeheide

Die Schneeheide, auch Winterheide oder Frühlingsheidekraut genannt, (Erica carnea, Syn.: Erica herbacea), ist eine im Gebirge Mittel- und Südeuropas heimische Pflanzenart der Gattung der Heidekräuter (Erica) aus der Familie der Heidekrautgewächse (Ericaceae).

Aussehen

Die Schneeheide bildet niedrige, niederliegende und reich verzweigte Zwergsträucher mit dünnen bogig aufsteigenden Ästchen, die Wuchshöhen von bis zu 30 Zentimeter erreichen.

Die nickenden Blüten stehen in einem vielblütigen, einseitswendigen, traubigen Blütenstand. Die zwittrigen Blüten erscheinen von Dezember bis Mai. Die drei rötlich gefärbten Kelchblätter sind trockenhäutig und ungefähr 3 bis 5 mm lang. Ein Außenkelch ist nicht vorhanden. Die weiße, hellrosa, rosa bis rötlich gefärbte Krone weist eine Länge von etwa 5 bis 7 mm auf. Aus der schmal-glockig geformten Krone ragen die acht dunklen Staubblätter heraus.

Die Schneeheide ist leicht mit anderen Arten zu verwechseln. Von der Besenheide (Calluna vulgaris) unterscheidet sie sich durch die nadelförmigen Blätter, die jeweils zu viert in Quirlen an den verholzten Stängeln sitzen und einen hellen, knorpeligen umgerollten Rand aufweisen. Von der ebenfalls ähnlichen Grauen Heide (Erica cinerea) unterscheidet sie sich von der Blütezeit, denn die Grauheide trägt ihre Blütentrauben von Juni bis August.

Ökologie

Aufgrund der frühen Blütezeit ist die Schneeheide eine wichtige Bienenweide. Die Schneeheide wird von Insekten bestäubt. Der Wind verbreitet die Samen der vielsamigen Kapselfrucht.

Die Schneeheide lebt in Symbiose mit einem Wurzelpilz. Aus diesem Grund muss sie im Garten mitsamt der Topferde eingesetzt werden, damit der für die Schneeheide überlebenswichtige Pilz erhalten bleibt.

Sie gilt auch als Futterpflanze für die Raupen des Heidekrauteulchens und des Gebänderten Heidekraut-Blütenspanners.

Die zwittrigen, vierzähligen Blüten (Blütezeit Mai bis Juni) sind klein und unscheinbar, gelblich-grün und wachsen in blattachselständigen Scheindolden. Der Nektar wird vom fleischigen Diskus abgesondert und die Blütenbesucher sind Insekten aller Art, insbesondere Fliegen. Der einzige Staubblattkreis ist episepal, also vor den Kelchblättern, d. h. dass der innere, epipetale Staubblattkreis ausgefallen ist.

Verbreitung

Die Schneeheide ist europaweit vor allem in den Alpen, aber auch im Alpenvorland anzutreffen. Die Vorkommen erstreckt sich vom Tal bis in Höhenlagen von 2700 m.

Anders als die meisten anderen Heidekrautarten ist sie zumeist auf Kalkböden und besonders häufig auf Dolomitgestein zu finden. Man findet sie vor allem in Bergkiefernbeständen, in trockenen Rotföhren-, Lärchen- und Schwarzkieferwäldern sowie kleinflächig in eigenen, von ihr dominierten Zwergstrauchheiden im Bereich der Waldgrenze. In die untersten Bereiche der kalkalpinen Blaugras-Horstseggenrasen reicht sie noch hinein.

Als Gartenpflanze ist sie ein idealer Bodendecker an sonnigen bis halbschattigen Standorten, der zu einer sonst sehr blütenarmen Zeit reichlich Blüten trägt. Ihre volle Wirkung entfaltet die Schneeheide, wenn sie in größeren zusammenhängenden Flächen gepflanzt wird. Als Zierpflanze wird sie seit dem frühen 19. Jahrhundert im Garten verwendet. Die verschiedenen Sorten, deren Blütenfarben von Weiß bis Purpurrot reichen, wurden hauptsächlich in England gezüchtet.

Bilder

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